Das Wattenmeer: ​​Umweltschatz Nordeuropas

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Beschreibung

Das Wattenmeer gilt als der Ort des größten ununterbrochenen Systems von Watt- und Wattflächen. Mit seiner Lage in Nordeuropa, grenzt an die Niederlande, Deutschland und Dänemark, erstreckt sich das Meer 500 Kilometer lang und über eine Gesamtfläche von 10,000 Quadratkilometern. Dazu gehören das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet, die deutschen Wattenmeer-Nationalparks in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie das dänische Wattenmeer-Meeresschutzgebiet. Es ist berühmt für seine reiche Artenvielfalt, vor allem seine Übergangslebensräume wie Gezeitenkanäle, Sandbänke, Wattflächen, Salzgärten, Strände und Dünen. Die Inseln im Wattenmeer sind als die Friesischen Inseln bekannt.

Historische Rolle

Die Naturgeschichte des Wattenmeeres offenbart eine noch vielfältigere Region. Laut Archäologen dominierten Kegelrobben in diesem Gebiet. Nach dem Mittelalter verschwanden sie vollständig, sind aber kürzlich wieder im Meer aufgetaucht. Von den Jahren 1000 bis 1500 AD war das Meer eine wichtige Wasserkraftquelle für die Niederlande, und mit dem Anwachsen der Bevölkerung änderte sich auch die Küstenlandschaft des Wattenmeeres stark. Deiche wurden gebaut, um die expandierenden Gemeinden vor Überschwemmungen aus dem Meer zu schützen. Doch im Januar von 1362 verwüstete eine Flut die Küste und zerstörte Land und Leben. Das Meer war auch der Ort des Torfabbaus, der den lokalen Handel ermöglichte. Leider führte dies dazu, dass große Teile des Küstenlandes unter dem Meeresspiegel sanken. Dennoch sind die Inseln im Wattenmeer seit dem 19. Jahrhundert beliebte Badeorte.

Moderne Bedeutung

Heute ist das Wattenmeer für seine einzigartige Tierwelt bekannt. Die niederländischen und deutschen Meeresgebiete wurden in 2009 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, gefolgt von der dänischen Version in 2014. Diese drei Regierungen arbeiten seit 1978 zusammen, um den Schutz und die Erhaltung des Meeres zu gewährleisten. Sie kooperieren bei der Überwachung von Arten und bei der Erforschung lokaler Ökosysteme sowie bei politischen und wirtschaftlichen Fragen, die das Wattenmeer betreffen. In 1982 wurde die Gemeinsame Erklärung zum Schutz des Wattenmeeres unterzeichnet und in 1997 wurde der Trilaterale Wattenmeerplan in Kraft gesetzt. Das Meer ist von entscheidender Bedeutung, da es eines der letzten intertidalen Ökosysteme ist, in dem die natürlichen Prozesse weitgehend ungestört funktionieren.

Lebensraum und Artenvielfalt

2,700 marine Arten, und mindestens 5,100 semi-terrestrischen und terrestrischen Arten über die Insel Salzwiesen und Sanddünen, nennen das Wattenmeer ihre Heimat. Watvögel, Enten und Gänse nutzen das Gebiet zum Überwintern oder als Zwischenstopp auf ihren Wanderflügen. Möwen und Seeschwalben sind ebenfalls weit verbreitet. Das Wattenmeer gilt als eines der wichtigsten Gebiete für Zugvögel in der Welt. Sechs Millionen Vögel können auf einmal in der Waldensee-Region sein und rund um 10 bis 12 Millionen jährlich durch das Gebiet ziehen. Kegelrobben, Schweinswale und atlantische Weißschnauzendelfine waren einst lokal ausgestorben, besiedeln aber erneut die Region. Einige der Fische im Meer sind der Hering, Sprotte, Wittling und Kabeljau. Es gibt über 140 Fischarten im Wattenmeer.

Umweltbedrohungen und territoriale Streitigkeiten

Leider wurden im Gegensatz zu den wiederbesiedelten Arten eine Reihe von Arten, wie die nordatlantischen Glattwale und die Grauwale, durch den Walfang an der Küste ausgestorben. Die Größe des Meeres hat sich um fünfzig Prozent verringert und erhält keine Nährstoffe mehr, die einst vom Rhein stammten. Dies hat zur Folge, dass neunzig Prozent der Arten des Wattenmeeres gefährdet sind. Invasive Arten wie Algen und kleinere Organismen sowie menschliche Eingriffe in die Nordsee haben das Wattenmeer ebenfalls beeinträchtigt. Weitere Bedrohungen sind Fischerei, Öl- und Gasbohrinseln, Windparks und die Zunahme der Tourismusindustrie.